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Darmkrebsmonat März: Vorsorge tut nicht weh, Darmkrebs schon!

Krebs, ein Schicksal? Auf Darmkrebs trifft dies nur bei jedem Zehnten zu! Denn dieser bösartigen Tumorerkrankung kann man in über 90% der Fälle - durch zeitgerechte Darmspiegelung (Koloskopie) – den Nährboden entziehen. Findet man dabei einen oder mehrere Polypen, werden diese sofort entfernt und können da- her nicht bösartig werden oder gar Metastasen bilden. Das Ordensklinikum Linz lädt am 6. März 2023 auf Initiative der Selbsthilfe Darmkrebs zum Online-Informations-Abend „Darmkrebs – Was gibt es Neues?“.

Schmerzen spürt man bei Darmkrebs leider oft erst dann, wenn es 5 Minuten vor 12 oder später ist. Keine Beschwerden zu haben, sollte daher kein Argument gegen Darmvorsorge sein. 9 von 10 Tumorerkrankungen wären zu verhindern – durch zeitgerechte Darmspiegelung. „Zuwarten resultiert leider noch bei Tausenden Betroffenen in einer großen Operation, in monatelangen Chemotherapie-Zyklen oder gar einem künstlichen Darmausgang“, so Helga Thurnher. Die Gründerin und langjährige Obfrau der Selbsthilfe Darmkrebs ist Tag für Tag mit dem großen Leid Betroffener und deren nächsten Angehörigen konfrontiert. Dazu kommen dann oft noch quälende Selbstvorwürfe. Helga Thurnher: „Viele bedauern auch, dass sie die Einnahme des zuvor erforderlichen Abführmittels von der Koloskopie abgehalten hat. Zugegeben, das sind einige unbequeme Stunden, aber nichts im Vergleich zu langen, belastenden Therapien.“

Patientin Rösi Repa: „Hartnäckig sein!

Wie wichtig präzise Diagnose ist, zeigt das Schicksal von Rösi Repa: Die heute 79- jährige Oberösterreicherin ging vor sieben Jahren wegen Bauchschmerzen zur Darmspiegelung. Dabei wurde ein orangengroßer Tumor entdeckt. Das Fatale daran: Erst eineinhalb Jahre zuvor hatte sie ihre letzte Darmspiegelung gehabt – mit damals unklarem Befund. Ihr Appell: „Bitte geben Sie sich nicht mit einer ungenauen Diagnose zufrieden und bestehen Sie in dem Fall sicherheitshalber auf eine zeitnahe Wiederho lung der Untersuchung!“

Wann zur Vorsorge?

Gibt es keine genetische Vorbelastung sollte man - laut Empfehlung zur Einführung eines organisierten Darmkrebs-Screening-Programms seitens des Nationalen Screening-Komitees - eine Darmspiegelung oder einen Stuhlbluttest erstmals ab 45 Jahren durchführen lassen. Ist der Befund unauffällig, ist eine derartige Untersuchung im 10- Jahres-Rhythmus ratsam. Bei Darmkrebs-Fällen in der Familie wird allen Nachfahren 10 Jahre vor dem Erkrankungsalter des Betroffen die (erstmalige) Vorsorge-Koloskopie empfohlen. Diese ist dann alle 5 Jahre zu wiederholen, da die Neigung zu Polypen familiär gehäuft auftreten kann.

Früherkennung wesentlicher Überlebensfaktor

„Der medizinische Fortschritt im Kampf gegen Krebs ist schnell, so auch bei Darmkrebs. Neue innovative Therapieformen erhöhen die Lebenserwartung und machen Erkrankungen beherrschbar. Trotzdem gilt, dass bei onkologischen Erkrankungen die Früherkennung ein wesentlicher Überlebensfaktor ist. Gehen Sie zur Vorsorgeuntersuchung!“, sagt Priv.-Doz. Dr. Holger Rumpold, Leiter Viszeralonkologisches Zent- rum Ordensklinikum Linz. Unter seinem Vorsitz findet am 6. März 2023 auf Initiative der Selbsthilfe Darmkrebs ein Symposium für Ratsuchende statt. Für aktuelle Informationen zum Thema Darmkrebsvorsorge und Therapien sowie zur Beantwortung von Fragen stehen Experten*innen des Ordensklinikums Linz, des Medico Chirurgicums Wien sowie der Krebshilfe OÖ und der Selbsthilfe Darmkrebs zur Verfügung. (nähere Informationen zum Programm im PDF anbei)

 

Neben Priv.-Doz. Dr. Holger Rumpold, der zu neuen Formen der Therapie bei Darmkrebs informiert, wird auch Prim. Prof. Dr. Matthias Biebl, Leiter der Chirurgie am Ordensklinikum Linz, über neue Operationsmöglichkeiten bei diesem Erkrankungsbild referieren. Diätologin Pia Wildfellner BSc von der Krebshilfe Oberösterreich erklärt, worauf man bei der Ernährung als Darmkrebs-Patient*in achten muss.

„Die Untersuchung ist so unangenehm!“

Zum Thema Vorsorge wird auf Initiative von Selbsthilfe Darmkrebs Dr. Friedrich Anton Weiser MSc, Medico Chirurgicum Wien, informieren. „Die Untersuchung ist bekanntlich seit Jahren in bequemer Sedierung oder Kurzzeitnarkose möglich und damit schmerzfrei. Weiters lässt sich heute mancherorts die Diagnosegenauigkeit bei der Darmspiegelung dank „künstlicher Intelligenz“ (KI) noch um bis zu 12% steigern“, be- tont Chirurg und Vorsorgespezialist Dr. Friedrich A. Weiser. Er verweist darauf, dass auch der immunologische Stuhltest (iFOBT) sehr genaue Ergebnisse liefert, dieser aber nur auf blutende Polypen und Adenome reagiert. „In der Schleimhaut versteckte, unblutige Polypen können, im Gegensatz zur Koloskopie, nicht erkannt und somit auch nicht entfernt werden. Andererseits kann das nachgewiesene Blut auch vom Magen oder von harmlosen Hämorrhoiden herführen“, erklärt Darmspezialist Dr. Weiser. Ist der Test positiv, wie bei jedem Dritten der Fall, muss man ohnedies zur Darmspiegelung. „Die Darmspiegelung selbst „raubt“ einem eine halbe Stunde Lebenszeit. Was ist das im Vergleich zu Darmkrebs und seinen Folgen?“ gibt Helga Thurnher zu bedenken.

6. März, 18:00 Uhr: Darmkrebs - Was gibt es Neues?

Am 6. März 2023, ab 18:00 Uhr, findet - auf Initiative der Selbsthilfe Darmkrebs und unter dem Vorsitz von Priv.-Doz. Dr. Holger Rumpold, Leiter Viszeralonkologisches Zentrum Ordensklinikum Linz - ein Symposium für Ratsuchende statt. Für aktuelle Informationen zum Thema Darmkrebsvorsorge und Therapien sowie zur Beantwortung von Fragen stehen Expert*innen des Ordensklinikums Linz, des Medico Chirurgicums Wien sowie der Krebshilfe OÖ und der Selbsthilfe Darmkrebs zur Verfügung.

Die zweistündige Veranstaltung wird als Online-Symposium (via Zoom) durchgeführt. Auch persönliche Präsenz am Linzer Vortragsort ist nach zeitgerechter Anmeldung (begrenzte Sitzplatzzahl) möglich: 0732 / 7677 – 4550 (Ordensklinikum Linz) Anmeldung zur Online-Teilnahme: www.reglist24.com/darmkrebs

Nähere Infos: 

Online-Darmkrebs-Symposium | Ordensklinikum Linz
www.selbsthilfe-darmkrebs.at