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Wichtige Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen – auch in Zeiten der Pandemie

Anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April 2021 ruft Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander zusammen mit Univ.-Doz. Dr. Ansgar Weltermann, Leiter des Tumorzentrum Oberösterreich und Dr. Erwin Rebhandl, Präsident der OÖ. Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (OBGAM) zur Nutzung der Vorsorgemöglichkeiten. Denn eine flächendeckende, qualitätsgesicherte Krebsbehandlung ist auch in Zeiten von COVID 19 garantiert. Das Tumorzentrum Oberösterreich steht bereits seit über einem Jahr für eine umfassende und bestens abgestimmte Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten.

Zahl der Gesundenuntersuchungen ist im Vorjahr teils um mehr als 10 Prozent zurückgegangen. Expertinnen und Experten halten diese Zahl für alarmierend. Und auch die oberösterreichische Gesundheitsreferentin, LH-Stellvertreterin Christine Haberlander, sorgen diese Zahlen. „Die Corona-Krankheit sollte kein Grund sein, auf wichtige Vorsorgeuntersuchungen zu verzichten. Ein Vorsorgetermin ist gerade bei einer Krebserkrankung überlebenswichtig – jeder Tag später kann ein Tag zu spät sein. Die Krankenhäuser in Oberösterreich sind natürlich seit Monaten stark gefordert, aber sie waren und sind immer für jene Menschen da, die dringend Hilfe brauchen. Ich appelliere eindringlich an alle Krebspatientinnen und –patienten, ihre Vorsorgetermine wahrzunehmen. Das Krankenhaus ist nicht nur ein sicherer Ort, sondern gerade für sie ein lebensrettender Ort“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.

Auch in Zeiten von COVID-19 ist die flächendeckende, qualitätsgesicherte Krebsbehandlung in allen Kliniken Oberösterreichs garantiert. Vor allem auch durch die trägerübergreifende Vernetzung von Expertinnen und Experten aus dem Ordensklinikum Linz, dem Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried und aller Regionalkliniken der OÖ. Gesundheitsholding im Vorjahr zum „Tumorzentrum Oberösterreich“.

Aktuell werden etwa 80 Prozent aller Krebserkrankungen im Bundesland im Tumorzentrum Oberösterreich behandelt, davon 30 Prozent im Ordensklinikum Linz. Dieser Anteil wird mit der geplanten Teilnahme des Kepler-Universitätsklinikums am Tumorzentrum OÖ nochmals um 10 Prozent steigen. „Das Tumorzentrum Oberösterreich ist ein gelebtes Beispiel dafür, wie die beste Gesundheitsversorgung für unsere Patientinnen und Patienten funktionieren kann, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen und ihre medizinischen Kompetenzen bündeln: Denn das ist das oberste Ziel aller, die im Gesundheitsbereich tätig sind: Das Wohl der Patientinnen und Patienten steht im Vordergrund. Das zeigt sich in beeindruckender Weise auch im Umgang mit der Corona-Krankheit. Auch hier arbeiten alle Träger eng zusammen. Ich bin fest davon überzeugt: Nur gemeinsam ist es möglich, eine solch große Krise zu meistern und die Versorgung von schwer Erkrankten sicherzustellen“, sagt die Landehauptmann-Stellvertreterin.

Virtuelle Abstimmung zwischen Expertinnen und Experten zu über 14.000 Krankheitsfällen


Alleine im vergangenen Jahr wurden in den Spitälern des Tumorzentrums 6.198 Patient/innen mit der Neudiagnose einer Krebserkrankung vorgestellt bzw. diagnostiziert. Insgesamt wurden 1.415 Tumorboards durchgeführt, in denen von den Expertinnen und Experten Behandlungsempfehlungen zu insgesamt 14.016 Erkrankungsfällen ausgesprochen wurden.

„In Zeiten der Corona-Pandemie erfolgten zwischen den Expertinnen und Experten des Tumorzentrums in regelmäßigen virtuellen Boards Abstimmungen zur optimalen Behandlung von Krebserkrankungen bei Patienten. Die Daten der Tumordokumentation zeigen, dass die Behandlungen, beispielsweise im hochsensiblen Bereich der Stammzelltransplantation, dank entsprechender Schutzmaßnahmen in gleichbleibender Qualität fortgeführt werden konnten“, sagt Univ.-Doz. Dr. Ansgar Weltermann, Leiter Tumorzentrum Oberösterreich. „Über 150 onkologisch tätige Ärztinnen und Ärzte aus allen Spitälern des Tumorzentrums OÖ haben in der zurückliegenden Woche in virtuellen Arbeitssitzungen die Empfehlungen zu den einzelnen Erkrankungen neuerlich aktualisiert. In Zeiten der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig der Austausch unter den Expertinnen und Experten des Tumorzentrums zur optimalen Behandlung von Krebserkrankungen bei Patienten ist“, so Univ.-Doz. Dr. Weltermann.

„Wir können hier in Oberösterreich sehr stolz darauf sein, dass es gelungen ist, das Tumorzentrum Oberösterreich über Trägergrenzen der einzelnen Krankenhäuser hinweg im Sinne der Patientinnen und Patienten zu etablieren und dass nach einem Jahr eine positive Bilanz gezogen werden kann. Diese im deutschsprachigen Raum einzigartige Vernetzung stellt eine flächendeckende, in ihrem Leistungsspektrum aufeinander abgestimmte, hochwertige onkologische Versorgung der oberösterreichischen Bevölkerung sicher“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander. „Kooperationsprojekte dieser Art demonstrieren einmal mehr, welch große Bedeutung einer träger- und sektoren-übergreifenden Zusammenarbeit im Gesundheitswesen zukommt. Dieses klare Bekenntnis zur bestmöglichen Ausgestaltung abgestimmter transparenter Prozesse im Sinne der Patientinnen und Patienten sind zentraler Bestandteil des Regionalen Strukturplans Gesundheit“, so Gesundheitsreferentin Mag.a Haberlander.

Tumorzentrum Oberösterreich

 

Die Erfolge in der Krebsforschung haben in den vergangenen Jahren zu einer zunehmenden Spezialisierung der Onkologie geführt, die Behandlung von Krebserkrankungen wird immer komplexer und erfordert daher neue Wege. Diesen gehen Spitäler in Oberösterreich seit einem Jahr mit dem Tumorzentrum Oberösterreich gemeinsam, um onkologischen Patientinnen und Patienten wohnortnahe die für ihre Situation bestmögliche Therapie zur Verfügung zu stellen. So wird eine optimale medizinische, pflegerische und psychosoziale Betreuung nach dem neuesten Stand der Wissenschaft sichergestellt.


Bilanz nach einem Jahr

Der Zusammenschluss der Spitäler in dem Tumorzentrum OÖ hat sich bereits im ersten Jahr in einer Verbesserung der medizinischen Versorgung niedergeschlagen. Drei Dinge stechen dabei heraus: Der erweiterte Kreis der Fachexpertinnen und -experten, insbesondere der vielen Kolleginnen und Kollegen aus dem Onkologischen Leitspital Barmherzige Schwestern Linz, hat das fachliche Fundament der Expertenempfehlungen nochmals verbessert. Durch die gemeinsame Erarbeitung der Leitlinien ist die Akzeptanz im gesamten Tumorzentrum enorm hoch und kann in der konkreten Behandlung aufgezeigt werden. Über 98 Prozent der Empfehlungen in den Tumorboards erfolgen in Übereinstimmung mit den Leitlinien des Tumorzentrums. Die mittlerweile über 40 Leitlinien zu den verschiedensten Tumorerkrankungen werden im Rahmen der Tumorzentrumstag(e) jährlich aktualisiert. „Im Sinne der Transparenz und Fairness machen wir die Leitlinien auf der Website des Tumorzentrums publik (www.tumorzentrum.at)“, so der Leiter des Tumorzentrums Univ.-Doz. Dr. Weltermann.